wurde als gesundheitswissenschaftliches Konzept vom Medizinsoziologen Aaron Antonovsky im Jahr 1979 entwickelt. Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen „salus“ für Gedeihen und Wohlsein sowie dem Griechischen „genesis“ für Entstehung ab und beschäftigt sich mit den Prozessen, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen.

Im Gegensatz zu traditionellen medizinischen Ansätzen, die sich häufig auf die Behandlung von Krankheiten konzentrieren, betrachtet die Salutogenese Gesundheit als einen dynamischen Prozess. Dieser Prozess basiert auf der Balance zwischen geistigen und körperlichen Aspekten, oft als „Mind-Body“-Einheit bezeichnet. Im Zentrum steht die aktive Auseinandersetzung des Individuums mit seinen inneren Bedürfnissen und äußeren Anforderungen, wobei die zentrale Frage lautet: Was hält den Menschen gesund?

Die Salutogenese richtet sich auf den ganzen Menschen und berücksichtigt dabei sowohl physiologische als auch psychologische Prozesse. Sie betont die Bedeutung der Fähigkeit zur Selbstregulation, der Ernährung und der Einflüsse aus der Umwelt. Anders als in der klassischen Medizin, bei der die Diagnose einer Krankheit im Vordergrund steht, liegt der Fokus in der salutogenen Anamnese auf der aktuellen Lebenssituation des Individuums und relevanten Aspekten seiner Lebensgeschichte. Dabei werden besonders gesundheitsfördernde Ressourcen berücksichtigt, die zur Stärkung und Erhaltung der Gesundheit beitragen können.

Ziel der salutogenen Beratung ist es, das Kohärenzgefühl zu stärken, also das Gefühl von Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit im Leben. Durch die Förderung gesundheitsfördernder Ressourcen, Unterstützung bei der Bewältigung von Stressoren sowie dem Umgang mit Krankheit und Konflikten, soll die Balance im Gesundheits-Krankheits-Kontinuum wiederhergestellt und aufrechterhalten werden.